Dir verfallen by Kenner J

Dir verfallen by Kenner J

Autor:Kenner, J. [Kenner, J.]
Die sprache: eng
Format: epub
Herausgeber: Diana Verlag
veröffentlicht: 2013-03-04T23:00:00+00:00


17

Wir nehmen Damiens Privatlift zur Tiefgarage, und als sich die Türen öffnen, erkenne ich den roten Sportwagen von gestern Abend wieder. Ich schaue flüchtig zu Damien hinüber. »Hübsches Auto. Es kommt mir irgendwie bekannt vor. Aber davon fahren in Los Angeles bestimmt viele rum, nicht wahr?«

»Bestimmt Hunderte«, sagt er trocken.

Ich kenne mich nicht sehr gut mit Autos aus, weiß aber, dass dieses Modell etwas ganz Besonderes ist. Es ist kirschrot und auf Hochglanz poliert. Die Fenster sind getönt wie bei einer Limousine. Es liegt so tief auf der Straße, dass ich Angst habe, mir blaue Flecken am Po zu holen, wenn wir ein Schlagloch erwischen. Es ist schnittig, wunderschön und genau das Spielzeug, das man von einem Milliardär erwartet.

»Und?«, sagt er angesichts meines Grinsens.

»Sie sind sehr vorhersehbar, mehr nicht.«

Er hebt die Brauen. »Tatsächlich?«

»Was ist das? Ein Ferrari? Schließlich hat doch jeder Milliardär einen Ferrari, oder?«

»Ach, das ist noch was viel Schlimmeres!«, sagt er. »Das ist ein Bugatti Veyron. Der kostet ungefähr doppelt so viel wie ein Ferrari. 1001 PS, 16-Zylinder-Motor, Höchstgeschwindigkeit 407 km/h. Außerdem beschleunigt er von null auf hundert in 2,5 Sekunden.«

Ich gebe mich unbeeindruckt. »Soll das etwa heißen, dass Sie gar keinen Ferrari besitzen?«

»Ich besitze drei.« Bevor ich etwas sagen kann, drückt er mir triumphierend einen sanften Kuss auf die Stirn. »Vorsicht beim Einsteigen. Der Wagen liegt sehr tief auf der Straße.«

Er hält mir die Tür auf, und ich lasse mich auf den Sitz gleiten. Die Innenausstattung ist aus Leder und riecht fantastisch. Der Sitz umschließt mich wie – na ja, keine Ahnung wie, aber man kann sich daran gewöhnen!

»Wohin fahren wir?«, frage ich, als er hinterm Lenkrad Platz genommen hat.

»Santa Monica.«

Der Badeort liegt höchstens eine halbe Stunde entfernt, und auch das nur bei viel Verkehr. »Oh. Das ist aber ein sehr zeitiges Mittagessen.«

»Zum Flughafen von Santa Monica«, erläutert er. »Dort steht mein Privatjet.«

»Ach so, natürlich.« Ich lehne mich zurück und weiß nicht, ob ich einen Herzinfarkt bekommen oder diese Information einfach so hinnehmen soll. Letzteres ist eindeutig gesünder. Und lustiger. »Und mit dem Privatjet geht es dann wohin?«

»Nach Santa Barbara«, sagt er.

»Wirklich? Mir würde es auch nichts ausmachen, in diesem Wagen dorthin zu fahren.«

»Wenn ich um drei keine Besprechung hätte, könnten wir das auch tun.« Er drückt auf einen Knopf am Lenkrad, und ein Wählton erfüllt den Wagen, anschließend beginnt es zu klingeln.

»Ja, Mr. Stark?«

»Sylvia, ich nehme die Bombardier. Rufen Sie Grayson an, und sorgen Sie dafür, dass er sie bereitstellt und mich in Santa Barbara ankündigt.«

»Natürlich. Soll ich Ihnen einen Wagen nach Santa Barbara schicken?«

»Ja. Und sagen Sie Richard Bescheid, dass ich komme. Wir werden auf der Terrasse essen.«

»Wird gemacht. Genießen Sie Ihr Mittagessen, Mr. Stark.«

Er legt auf, ohne sich zu verabschieden.

»Sie klingt effizient.«

»Sylvia? Das ist sie auch. Ich erwarte nur zwei Dinge von meinen Angestellten: Loyalität und Kompetenz. Sylvia besitzt beides in hohem Maße.«

Ich merke, dass ich etwas eifersüchtig auf Sylvia mit ihrem kecken Lächeln und ihrem Kurzhaarschnitt bin. Darauf, dass sie jeden Tag in Damiens Vorzimmer sitzen darf. Das ist ein dummes, selbstsüchtiges Gefühl, und ich schäme mich dafür.



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